Was sind römische Ziffern?
Zahlenbeispiele: LXIV=64, CCXXVI=226, CM=900, CMXCVIII=998
oder MDCCXII=1712
Man wird in einem Lexikon oder in einem Fachbuch der Mathematik vergeblich die Bezeichnung Römische Zahlen finden. Man könnte sonst auf die Idee kommen, als ginge es um römische und nicht um natürliche Zahlen. Dabei ist nur die Darstellung natürlicher Zahlen durch römische Ziffern gemeint. Doch vielleicht sollte man die Genauigkeit in der Bezeichnung nicht übertreiben. Eine Zahl wie MDCCXII wird gemeinhin als römische Zahl bezeichnet und richtig verstanden. Auch spricht man von einer Dualzahl und meint die Darstellung einer Zahl im Zweiersystem. Ich komme auf diese Anmerkung, weil man viele Seiten im Internet mit Google nur mit dem Suchstring "römische zahlen" bzw. "roman numbers" findet. Zahlenwerte
der römischen Ziffern top
Man kann sich die Werte folgendermaßen merken.
Man sollte jetzt nicht folgern, dass alle Zeichen früher
so entstanden sind.
Umwandlungen
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Dann gibt es Zahlen, bei denen steht manchmal ein Zeichen mit einem kleineren Wert links eines Zeichens. Das ist bei CMXLVIII sogar zweimal der Fall. Hier bildet man zuerst die Differenzen CM=M-C=1000-100=900 und XL=L-X=50-10=40 und addiert dann. CMXLVIII = CM+XL+V+I+I+I = 900+40+5+1+1+1=948. Vom Zehnersystem zu den römischen Ziffern Stellt sich das umgekehrte Problem, dass man eine Zahl aus arabischen Ziffern mit römischen Ziffern schreiben soll, beschränkt man sich zunächst auf Zahlen ohne 4 oder 9. Ein Beispiel ist 1687. Diese Zahlen zerlegt man zuerst in Tausender, Hunderter, Zehner und Einer. In einem zweiten Schritt gibt man auch die Zahlen 5, 50 und 500 (falls möglich) in den Zerlegungen an. 1687=1000+600+80+7=1000+500+100+50+10+10+10+5+1+1=MDCLXXXVII Am Ende verwendet man römische Ziffern. Enthält die Zahl die Ziffern 4 oder 9, so muss man für sie eine Differenzschreibweise verwenden. Im Beispiel 1942 muss man für 900 die Differenz M-C=CM und für 40 die Differenz L-X=XL verwenden. Dann wird wie oben addiert. Das sieht dann so aus: 1942 = 1000+900+40+2 = M+CM+XL+II = MCMXLII. Diese Differenzschreibweise mag ein wenig verwirren. Aber
man wollte offenbar vermeiden, dass vier gleiche Ziffern nebeneinander
stehen. Man setzt
Und wo ist die römische Ziffer Null? - Die gibt es nicht, denn man braucht kein Zeichen für Null. Zur
Geschichte der römische Ziffern top
Die "alten Römer" ließen die vier gleichen Zeichen IIII, XXXX, CCCC und MMMM zu und verzichteten so auf Differenzen. Von den sieben Zeichen I V X L C D M tauchten die Buchstaben D und M als Zahlzeichen erst später auf. Die römischen Ziffern waren auch nach der Römerzeit Jahrhunderte lang bis ausgangs des Mittelalters in vielen Ländern verbreitet. So ist es verständlich, dass es in den Zeitläufen viele Schreibweisen mit römischen Ziffern gegeben hat und noch gibt. Insofern sind die Regeln, die man für die Notation in Schulen verwendet, in gewisser Weise konstruiert, doch heute zum Standard geworden. Für die Schulregeln war sicher ein wichtiger Gesichtspunkt, dass die Darstellung einer Zahl eindeutig wird. Chronogramme
top
Wenn die Summe eine Jahreszahl ist, spricht man von Chronogrammen.
In meiner Heimatstadt Bad Salzuflen lebte um 1630 der Pfarrer Johann Loofher,
der für etliche Häuser lateinische Hausinschriften in Form von
Chronogrammen entwarf. In den Hausinschriften steckte das Baujahr des Hauses.
Darüber kann man an anderer Stelle meiner
Homepage mehr lesen.
666 top
Die Zahl 666 geriet ins Zwielicht, weil sie in der Bibel
als "Zahl des Tieres" bezeichnet wird:
Folglich hat man 666 in den Namen der Kaiser Nero und
Diokletian gesucht und gefunden, denn sie haben in ihrer Zeit die Christen
verfolgt.
Das Beispiel des Papstes verfolgt das Prinzip der Chronogramme. Der Papst wird bezeichnet mit VICARIUS FILII DEI (Stellvertreter des Sohnes Gottes). Addiert man darin die Werte der römischen Ziffern, so ergibt sich 666 (VICARIVS FILII DEI). Im Internet wird man nach Eingabe des Suchwortes 666 überschwemmt
mit Informationen, wenn man denn will.
Spielereien
mit Streichhölzern
top
Römische
Ziffern heute top
nah Am häufigsten aber sieht man die römischen Ziffern auf Uhren. Es folgen sechs öffentliche Uhren aus Bad Salzuflen. Viele Uhren- und Schmuckgeschäfte machen mit großen Uhren auf sich aufmerksam. Da verwendet man gerne die dekorativen römischen Ziffernblätter, auch um die Gediegenheit der Geschäfte zu betonen.
fern
Römische Ziffern im Internet top Deutsch Horst Hicke (Unterrrichtsmaterial-schule.de)
Mathetools.de
Matroid
Michael Bradke
Wikipedia
Wolfgang Back
Englisch Gordon T. Uber
Jordan Allan
novaroma
Paul Lewis
Wikipedia
Lösungen top Referenzen top (1) Jan Gullberg: Mathematics - From the Birth of Numbers, New York / London 1997 [ISBN 0-393-04002-X] (2) Georges Ifrah: Universalgeschichte der Zahlen, Köln 1998 [ISBN 3-88059-956-4] (3) Johannes Lehmann: So rechneten Griechen und Römer, Reinhardt Becker Verlag [ISBN 3-930640-11-2] oder (3) Johannes Lehmann: So rechneten Griechen und Römer, Urania , Leipzig, Jena, Berlin , 1994 [ISBN 3-332-00522-7] Diese Seite ist auch in Englisch vorhanden. URL meiner
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