Was bedeutet die Zahl 13 983
816?
13 983 816 ist die Anzahl der Möglichkeiten,
aus 49 Zahlen eine Kombination von sechs Zahlen zu bilden.
Sie werden als Sechs Richtige in Deutschland beim
Lottospiel in jeder Woche zweimal nach dem Zufallsprinzip ausgelost.
Zum Beispiel waren 14, 25,
31, 32, 41 und 49 die Lottozahlen am Mittwoch,
den 25.3.2009.
Die Reihenfolge war 31, 49, 25, 32, 41 und 14, aber auf
sie kommt es nicht an.
Füllt man vor einer Ziehung einen Lottoschein aus,
gibt ihn bei einer Annahmestelle ab und und zahlt dabei 1 € pro Tipp,
kann man mit der richtigen Vorhersage der Lottozahlen reich werden.
Auf dieser Seite wird die
Anzahl der Kombinationen
13 983 816 bei 6 aus
49 hergeleitet.
Daneben findet man noch einige
Links zum Thema Lotto.
3 aus 6
top
Zum Einstieg wählt man am besten einen einfachen
Fall.
Statt 6 aus 49 geht es zuerst einmal um 3 aus
6.
Gegeben sind also die Zahlen 1, 2, 3, 4, 5 und 6. Aus
ihnen sollen 3 beliebige Zahlen (3-Tupel oder Tripel) ausgewählt werden.
Sie sollen wie beim Lotto voneinander verschieden sein,
und auf die Reihenfolge soll es auch nicht ankommen.
Unter diesen Bedingungen gibt es 20 Tripel, hier systematisch
bestimmt und der Größe nach geordnet:
123 124 125 126
134 135 136
145 146
156 |
234 235 236
245 246
256
. |
345 346
356
.
. |
456
.
.
. |
Noch
einmal
3 aus 6 top
Ich sehe keinen Weg, dieses Vorgehen auf 6 aus 49
zu übertragen.
Deshalb wird die Anzahl 20 noch einmal wie in (1), Seite
26 ff. hergeleitet.
Man bildet alle Tripel aus 6 Zahlen, nun aber unter
Berücksichtigung der Reihenfolge.
123 124 125 126
132 134 135 136
142 143 145 146
152 153 154 156
162 163 164 165 |
213 214 215 216
231 234 235 236
241 243 245 246
251 253 254 256
261 263 264 265 |
312 314 215 216
...........................
...........................
...........................
361 ..............365 |
412 413 415 416
...........................
...........................
...........................
461 ..............465 |
512 513 514 516
...........................
...........................
...........................
561 ..............564 |
612 613 614 615
...........................
...........................
...........................
651 ..............654 |
Man kommt auf (5*4)*6=120 Tripel.
Greift man 3 verschiedene Zahlen wie 123 heraus, so sind
zu diesem Tripel in der Tabelle noch die Kombinationen 132, 213, 231, 312
und 321 vorhanden. Die 120 Tripel können also in Klassen zu je 6 Tripeln
eingeteilt werden.
Folglich muss man die Anzahl 120 noch durch 6 dividieren,
wenn es auf die Reihenfolge nicht mehr ankommt.
So gelangt man wieder zur Anzahl 20 wie oben.
Auf die Permutationen 123,
132, 213, 231, 312 und 321 soll noch einmal eingegangen werden.
Es geht um das allgemeiner formulierte Problem, k Elemente
auf alle möglichen Arten umzuordnen.
Die Anzahl ist 1*2*3*...*k, für k=3 ist sie 1*2*3=6.
Für 1*2*3*...*k schreibt man kürzer k! und
liest es "k Fakultät". Das Zeichen wird unten verwendet.
6 aus
49 top
Nach dem Muster "Noch einmal 3
aus 6" könnte man für 6 aus 49 auf die Anzahl
13
983 816 kommen.
Aber es ist erstrebenswert und
günstig, von 6 aus 49 gleich auf den Fall
k aus n überzugehen.
Man leitet eine allgemeine Formel
her und spezialisiert sie dann auf k=6 und n=49.
k aus n
top
Gegeben sind also die Zahlen 1,2,3,...,n
und eine Zahl k mit k<n.
Gesucht ist die Anzahl der Möglichkeiten,
aus den n Zahlen alle k-Tupel unter Berücksichtigung der Reihenfolge
zu
bilden. Man nennt sie in der Kombinatorik Variationen k-ter Ordnung,
im Mangoldt/Knopp noch Kombinationen k-ter Ordnung mit Beachtung der
Reihenfolge.
1.Schritt
Gesucht sind alle Paare. D.h.,
es ist k=2. Man findet sie angedeutet in folgender Tabelle.
12
|
13
|
...
|
1n
|
21
|
23
|
...
|
2n
|
...
|
...
|
...
|
...
|
...
|
...
|
...
|
...
|
n1
|
n2
|
...
|
n(n-1)
|
Die Zahlen bilden ein Rechteck mit n Zeilen und n-1 Spalten.
Die Anzahl der Paare ist n*(n-1)
2.Schritt
Gesucht sind alle Tripel. D.h.,
es ist k=3. Man findet sie angedeutet in folgender Tabelle.
123
|
124
|
...
|
12n
|
132
|
134
|
...
|
13n
|
...
|
...
|
...
|
...
|
1n2
|
1n3
|
...
|
1n(n-1)
|
213
|
214
|
...
|
21n
|
...
|
...
|
...
|
...
|
...
|
...
|
...
|
...
|
n(n-1)1
|
n(n-1)2
|
...
|
n(n-1)(n-2)
|
In den ersten vier Zeilen sind alle Tripel aufgeführt,
die mit 1 beginnen. Die Anzahl beträgt (n-1)*(n-2).
Darunter stehen die Tripel, die mit 2, 3, ...,n beginnen.
Es gibt von jeder Sorte Blöcke mit der Anzahl (n-1)*(n-2) und insgesamt
n Blöcke. Das führt zu der gesuchten Anzahl n*(n-1)*(n-2).
k-ter Schritt
Es liegt die folgende Verallgemeinerung nahe.
Ordnung k
|
k=2
|
k=3
|
...
|
k
|
Anzahl der Variationen
|
n(n-1)
|
n(n-1)(n-2)
|
...
|
n(n-1)(n-2)...(n-k+1)
|
Man kommt also nach dem Permanenzprinzip auf die Anzahl n(n-1)(n-2)...(n-k+1).
Die Verallgemeinerung ist zwar richtig, aber eine logisch
gesicherte Herleitung dieses Terms bietet erst die Methode der vollständigen
Induktion. Man setzt die Gültigkeit für k voraus und schließt
dann logisch auf k+1. Dahinter steckt die Beweiskette: Wenn die Anzahl
für k=3 richtig ist (s.o.), dann auch für k=4; wenn für
k=4, dann auch für k=5 usw..
Voraussetzung: Die Anzahl der Variationen
k-ter Ordnung für n Zahlen ist n(n-1)(n-2)...(n-k+1).
Zu zeigen: Die Anzahl der Variationen
(k+1)-ter Ordnung für n Zahlen ist dann n(n-1)(n-2)...(n-k+1)(n-k).
Zum Beweis:
Man kennt die Anzahl der Variationen
k-ter Ordnung. Geht man auf die Ordnung k+1 über, so gibt es n-k Zahlen,
die nicht unter den Variationen k-ter Ordnung
sind und eingeordnet werden müssen. Fügt man diese Zahlen den
Variationen
k-ter Ordnung systematisch hinzu, erhält man das (n-k)-fache der Variationen
k-ter Ordnung.
Das ist die Anzahl der Variationen
(k+1)-ter Ordnung n(n-1)(n-2)...(n-k+1)(n-k), w.z.b.w..
Wenn es auf die Reihenfolge
der Variationen aus k Zahlen nicht ankommen
soll, muss man die Anzahl noch durch k! dividieren. Dann spricht man von
Kombinationen k-ter Ordnung.
Der rechte Term wird gelesen als n über k
und heißt Binomialkoeffizient.
Noch
einmal 6 aus 49 top
Setzt man k=6 und n=49, so gilt:
n!/[k!(n-k)!]=49!/(6!43!)=(49*48*47*46*45*44)/(2*3*4*5*6)=13983816.
Lotto im Internet
top
Deutsch
Christoph Caspari
Lotto
Friedrich Cordes
Lotto
6 aus 49
Georg Einfalt
Georgs Lottozahlengenerator
Bernhard Berchtold (mathematik.ch)
Simulation
der Ziehung beim Schweizer Zahlenlotto
Wikipedia
LOTTO,
Glücksspiel,
Hypergeometrische
Verteilung, Fakultät
(Mathematik), Binomialkoeffizient
Englisch
Wikipedia
Lottery
Referenzen top
(1) H. von Mangoldt / K. Knopp: Einführung in die
höhere Mathematik, Leipzig 1958
(2) http://www.dielottozahlen.de/
Feedback: Emailadresse auf meiner Hauptseite
URL meiner
Homepage:
https://www.mathematische-basteleien.de/
©
2009 Jürgen Köller
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