Homepage 1999 - wie sie entstand
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Als meine Pensionierung als Lehrer im Sommer 2000 nahte, machte ich mir Gedanken, was ich wohl in meinem sogenannten dritten Leben anfangen solle, um nicht in das berühmte Loch zu fallen. Ich hatte gehört, dass man nicht etwas vollständig Neues anfangen solle wie zum Beispiel Chinesisch lernen. Da bringe man es nicht weit und Frust sei die Folge. Stattdessen solle man sich mit etwas beschäftigen, was man kennt und was man vertiefen möchte. Da dachte ich als Mathematiklehrer auch an Unterhaltungsmathematik. Ich hatte 1970 aus den USA (Neckermann macht’s möglich) ein Büchlein zur Unterhaltungsmathematik von Martin Gardner mitgebracht. Später erwarb ich im Sonderangebot - weil Ladenhüter - weitere Bücher von Gardner. Der Buchhändler warnte mich: "Täuschen Sie sich nicht, das ist schwere Kost". Ich fand bei Gardner - nur Schulmathematik voraussetzend - viel interessanten Stoff zur Weiterbeschäftigung. In Projektwochen probierte ich einige Themen aus. 


Der Zufall wollte es, dass Ende der 1990er Jahre das Internet auch in unser Haus kam. Das lag an den Universitäten, die so in Kontakt zu ihren Studenten traten. Wir erhielten ISDN mit einem Anschluss für das Telefonieren und einem für den Internetzugang. Ich fand im Netz zunächst nichts, was mich sonderlich interessierte. Erst nach Monaten stieß ich u.a. auf die Site Mathematrix von Lee Stemkoski, die noch heute verfügbar ist (URL unten). Da waren sie, all die Themen von Gardner, mit denen ich mich schon beschäftigt hatte. Ich beschloss, auch so eine Seite zu machen. Mich wunderte, dass Stemkoski immer nur einen Link angab. So elitär wollte ich nicht sein. 
Da damals Englisch noch mehr als heute die Sprache des Internets war, musste sie wohl ins Englische übersetzt werden. Leider musste ich als Schüler des mathematisch/naturwissenschaftlichen Gymnasiums in den Primen Englisch abwählen und bei Latein bleiben. Doch ich hatte nette Leute, die mich in meinem Englisch unterstützten. Trotz alledem, native Speakers ließen mich später wissen, das war deutsches Englisch. Etwa 2010 stellte ich das Übersetzen ein, besser so. 

Damals war der Netscape Navigator der Webbrowser. Mit dem Netscape Composer im Paket entwarf ich nach vielem Herumprobieren Webseiten. Die erste Seite über Flexagons (besserer Name wäre Flexagone gewesen) sah so aus.

und so weiter
Drei Bemerkungen
- Die Frage Was ist ... am Anfang empfinde ich immer noch als primitiv. Sie ist aber hilfreich und wurde später problematisch, als es um mathematische Begriffe ging.
- Die meisten Webseiten benutzten die ganze Breite des damals kleinen Bildschirms. Ein Kollege gab zu bedenken: "Denke an Zeitungen, sie haben zur besseren Lesbarkeit schmale Spalten". 
- Von Anfang an bebilderte ich meine Webseiten mit kleinen Zeichnungen vom Format .gif. Dazu benutzte ich das mit Windows mitgelieferte Programm paint. Mir gefiel, dass die Linien aus aneinandergereihten Pixeln bestanden und deshalb dünn waren. - Bis heute verwende ich paint. Peinlich, dass Stiftung Warentest später bei einem Test von Zeichenprogrammen es als ein Programm für Vierjährige einstufte.

Es entstanden 1989 und 1990 zwölf Seiten in Deutsch und Englisch. Den Kopf der Flexagon-Seite habe ich für alle weiteren Webseiten beibehalten. Das wurde mir wegen des Wiedererkennens empfohlen. 
Damals hatte eine Homepage eine index-Seite mit einer Überschrift und einem Inhaltsverzeichnis und enthielt eine Beschreibung. 

Ich wählte den Titel "Mathematische Basteleien", obwohl mir geraten wurde, ihn kürzer zu halten. 
Die Beschreibung war "Topics include Flexagon, Soma Cube, Pentominos, Cube-it, Rubik's Cube, Froebel's Star, Tangram, House of Santa Claus, Chronogram, Numeric Palindromes". Später fügte ich "English/German" hinzu. 
Die Stammbaum-Seite habe ich bald schnell wieder gelöscht. Ich merkte, dass man mit privaten Daten im Internet zurückhaltend sein sollte. 

"Beschreibung meiner 12 Webseiten" war aufwendig und entbehrlich.


Für eine Kontaktaufnahme gab ich meine Emailadresse an. Sie war über ein animiertes send me email zugänglich. Das war Kinkerlitzchen und wurde bald schlicht durch die Adresse jkoeller@... ersetzt.

Nun hieß es, die Homepage ins Internet zu stellen und anderen zugänglich zu machen. 
Ich trug die Homepage ohne an Datenschutz zu denken bei Denic (URL unten) mit Name, Wohnort, Telefonnummer und Emailadresse ein. 
Der erste Provider meiner Homepage war die Bertelsmanntochter Lycos mit der URL http://members.tripod.de/jkoeller. Die Homepage war wegen der Werbung frei. Als Unterhosen auftauchten, zahlte ich lieber für mein Hobby und wechselte zu Netbeat. Meine Kinder schenkten mir die Domain, ein Jahr später zahlte ich selbst. Die URL hieß von da an www.mathematische-basteleien.de.
Die Homepage sollte auch gefunden werden. Damals musste sie bei Suchmaschinen wie Yahoo!, Fireball, Lycos, Netscape angemeldet werden. Im Juli 1999 wurde meine Homepage bekannter, als sie nämlich im Open Directory oder DMOZ (URL unten) erschien. 

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DENIC

Lee Stemkoski
Mathematrix

Open Directory - today
Recreations, Flexagons, Polyominoes


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URL of my Homepage:
https://www.mathematische-basteleien.de/

©  2021 Jürgen Köller

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